Nun sind wir also angekommen. Hier, wo außer dem Sanatorium nichts ist. Nichts, wirklich nichts! Aber immerhin sind einige der Wege, die sich zum Joggen allerdings nicht wirklich eignen werden, weil sie Steigungsgrade von geschätzten 15 Prozent haben, asphaltiert. Aber wahrscheinlich nur solange, bis sie mich in den Wald gelockt haben. Dort werden sie sicher in Waldwege mit Steinen und Pferdeäpfeln übergehen, Zecken werden überall lauern und nicht damit rechnen, dass ich extra für diesen „Ausflug“eine Zeckenzange (ich habe mich gegen die Zeckenpinzette und das Zeckenlasso entschieden) besorgt habe. Zwar mehr für Zwerg als für mich, aber sie liegt bereit für den ersten Einsatz!

Die Kur beginnt genau jetzt

Aber nun gehen wir uns erst einmal anmelden. Ein netter Herr mit Wagen steht bereit, um unsere Koffer aus dem Auto in unser Apartment zu bringen. Zum Glück, denn wie hätte ich das alles tragen sollen? Ich habe uns angemeldet und wurde gebeten, Zwerg gleich noch heute Nachmittag in die Kinderbetreuung zu bringen, damit eine Eingewöhnung stattfinden kann. Eingewöhnung für Zwerg und für Mama eine Abnabelung.

Sicher, Zwerg ist im Kindergarten und auch des Öfteren bei Freunden spielen, aber wir sind hier im Urlaub! Mama war ein bisschen traurig, Zwerg war sehr bockig. Durch mussten wir da beide.

Erste Trennung von Mutter und Kind

Während also Zwerg fröhlich (oder auch nicht) mit den anderen Zwergen spielen durfte, wartete ich auf die Führung durch das Haus. Bei einem Kaffee in der Cafeteria wartete ich, bis die mir endlos erscheinende halbe Stunde endlich um war und ich wieder etwas zu tun hatte.

Glücklicherweise ging es einer anderen, eben erst angekommene Mutter, ganz genauso. Sie setzte sich zu mir, wir kamen ins Gespräch und verstanden uns auf Anhieb. Schön zu hören war auch, dass unserer Zwerge in der gleichen Gruppe waren und auch beide etwa das gleiche Alter haben. Lassen wir die 9 Monate Unterschied einfach einmal außen vor.

Führung ja, Erinnerung nein

Wir sahen uns nun gemeinsam das Haus an – merken konnte ich mir nichts. Ich war müde von der Fahrt, dachte an Zwerg und wollte wissen, ob der Spaß am Spiel nun über die Trauer des Abschieds gesiegt hat.

Außerdem war ich von den Essenszeiten sehr geschockt: Morgens um 8 Uhr gibt es Frühstück, mittags um 12 Uhr ein warmes Mittagessen und Abendessen steht um 17 Uhr bereit. Puh… neben essen den ganzen Tag bleibt da nicht mehr viel Zeit für Erholung!

Nach der Führung fragte ich in der Kinderbetreuung nach: Zwerg spielte fröhlich, ich sollte alleine Abendessen gehen. Alleine?! Ich KANN gar nicht mehr alleine Abendessen. Oder? Gemeinsam mit meiner neuen Bekannten hat es dann aber doch ganz gut geklappt.

Danach durften wir die Zwerge auch abholen. War ich froh, Zwerg endlich wieder im Arm zu haben! Zwerg ging es ganz genauso, und das war schön zu wissen.

Nach dem Abendessen gingen wir kurz aufs Zimmer und dann auf den Spielplatz. Zwerg war kaum mehr einzukriegen, so groß die Freude über einen abendlichen Spielplatzbesuch!

Ich war vollkommen erledigt. Also gings zurück ins Zimmer, Fernseher an und ich habe geschlafen. Zwerg nicht, Zwerg war aufgedreht und spielte die halbe Nacht. Bis Zwerg zu mir ins Bett gekrochen kam, 90 cm breit.

Nachts ist Zwerg rausgeplumpst, hat aber gar nichts davon mitbekommen. Ich schon. Habe Zwerg wieder schön ins Bett gekuschelt, mir ein Kissen und eine Decke genommen und bin ins Kinderzimmer gegangen.

Schlafen konnte ich dennoch nicht.

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