Die Kinder räumen am Abend vergnügt die Küche auf. Hänsel erzählt der Mutter, dass es ihm ein ganz klein wenig Spaß gemacht hat. Sofort fügt er hinzu, dass das darin begründet liegt, dass er aus dem Abwasch gemeinsam mit seiner Schwester ein Spiel gestaltet hat. Die Mutter nutzt diese Aussage für ein ernstes Gespräch über intrinsische Motivation.

Die Kinder gehen ins Bett. Die Mutter verzweifelt mit ihrem Streaming-Dienst. Alles durchgeschaut. Von ihrem satanischen Schönling erscheint erst Ende Sommer die nächste Staffel. Was soll sie bis dahin tun?

Sie entscheidet sich für ihre Einschlafserie. Und denkt nebenbei ein wenig nach, schmiedet Pläne, wie sie ihre Projekte voranbringen kann. Irgendwann schläft sie ein.

Gar nicht so gerädert wie die letzten Tage wacht sie auf. Neben ihr, wie immer, das wunderbarste kleine Mädchen der Welt. Sie schläft. Ebenso wie ihr Bruder.

In Ruhe setzt sich die Mutter mit ihrem Kaffee hin. So viele Ideen schwirren ihr im Kopf herum, so wenig Zeit, diese alle umzusetzen. Doch ihr Ziel wird immer klarer. Sie weiß immer genauer, wo sie hinmöchte. Sie gewinnt ihren Fokus langsam, aber sicher, wieder zurück.

Nun aber steht erst einmal der Arbeitstag auf dem Plan. Gretel wird in den Kindergarten gebracht, abholen wird sie der Vater. Ob Hänsel auch zu ihm möchte, weiß er noch nicht.

Die Mutter fragt nach. Ihr Sohn teilt ihr mit, dass er ihr ein freies Wochenende bescheren wird. Aber erst möchte er gemeinsam mit ihr Mittagessen. Er holt sie pünktlich nach der Arbeit ab und sie beschließen, zum Dönermann ihres Vertrauens zu gehen.

Das Angebot, im Anschluss noch ein Eis zu schnabulieren, lehnt der Junge ab. Zu vollgestopft ist er, wie er seinen Bauch streichelnd mitteilt.

Die beiden fahren Richtung väterlicher Wohnung. Dort angekommen, verabschieden sie sich.

Anstatt nach Hause zu fahren, biegt die Mutter zu ihren Eltern ab. Ihr Fahrrad muss gewartet werden, bevor sie morgen damit auf Tour gehen kann.

Ratschend und eine Menge Kaffee vernichtend genießt sie den sommerlichen Nachmittag im Garten, bevor sie abends heim fährt.

Was für eine herrliche Ruhe!

Der kurze Gedanke, schon heute eine Runde zu fahren, wird ebenso beiseite geschoben wie die Idee, endlich einkaufen zu gehen. Morgen muss sie eh, heute hat sie keine Lust mehr.

Stattdessen macht sie es sich auf dem Balkon gemütlich. Entspannt lauscht sie dem hektischen Feierabendverkehr und den sich streitenden Fußgängern an der Straße.

Noch achtundvierzig Stunden Alleinsein liegen vor ihr. Sie lächelt.
Das gewünschteste aller Fahrräder ist pünktlich vor Gretels Geburtstag eingetroffen. Das Kind ist happy. Die Mutter lächelt.
Hänsel schickt lustige Bilder per Messengerdienst. Er hat offensichtlich Spaß. Die Mutter lächelt.

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