Die Mutter wacht auf. Viel zu früh. Viel zu müde. Sehnsuchtsvoll schaut sie Richtung Kaffeemaschine. Doch sie ist zu müde, um aufzustehen. Und sonst ist keiner da, der ihr einen Kaffee bringen könnte.

Ihr Blick schweift zum Fenster. Das Wetter ist schön. Heute soll gewandert werden.

Letztendlich steht sie doch auf. Sie macht sich einen Kaffee und bereitet sich einen Frühstücks-Wrap vor. Damit ausgerüstet setzt sie sich auf den Balkon und genießt die frühmorgendliche Sonne.

Zusätzlich zur ursprünglichen Begleitung akquiriert die Mutter spontan noch weitere Mitwanderer.

Als sie losfährt sieht der Himmel nicht mehr nach einem strahlend schönen Sonnentag aus. Kurzzeitig spielt sie sogar mit dem Gedanken, ob sie zu sommerlich angezogen ist. Die gestrige Erfahrung aber lässt sie weiterfahren. Bereuen wird sie es nicht.

Am See angekommen ist der Himmel immer noch trüb und grau. Die kleine Gruppe überlegt, in welche Richtung gestartet werden soll. Eine komplette Umwanderung ist weder zeitlich noch kilometermäßig, und wie sie später feststellen werden auch streckentechnisch, nicht möglich.

Sie spazieren los. Erst über einen gut begehbaren Weg, später durch den Wald. An der Landstraße wollen sie nicht entlang, daher suchen sie einen Alternativweg. Dieser führt über diverse, nicht gekennzeichnete, Privatbesitze. Als sie durch ein kleines Moorstück waten müssten, streikt die Hälfte des Trupps.

Also wird wieder zurückspaziert.

Nun wird der Biergarten am Anfang des Weges anvisiert. Gestärkt vom Bier geht die Reise anschließend weiter. Zur Eisdiele.

Mit Bier und Eis im Bauch wollen sie die andere Richtung erkunden. Doch auch hier werden sie rasch gestoppt.

Daher schlendern sie gemütlich zum Ausgangspunkt zurück und beenden den letztendlich doch sonnigen Ausflug. Der Plan für’s nächste Mal lautet: Vorab nach einer geeigneten Wanderstrecke schauen.

Spaß hatten sie dennoch, das Wetter war traumhaft und schöne Bilder haben sie ebenfalls bekommen.

Entspannt fährt die Mutter nach Hause. Sie schenkt sich ein weiteres Bier ein – sie ist der alkoholfreien Variante trotz aller Herausforderungen und Widrigkeiten der letzten Wochen immer treu geblieben – und wartet auf die Kinder.

Sie freut sich sehr auf die beiden. Gemeinsam werden sie sich Gedanken über die Ausflüge am nächsten Wochenende machen.

Als die Kinder zu Hause sind, erzählen sie ein bisschen von ihrem Wochenende. Schön war es. Geradelt sind sie. Mit dem Gedanken, dass ihre Mutter nun auf dem aktuellen Stand ist, verlangen beide nach Ruhe und ziehen sich in ihre Räuberhöhlen zurück.

Die Mutter sitzt alleine auf dem Balkon. Bei Regen. Mit Bier Nummer drei.


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