Die Mutter wacht auf. Sie ist müde. Sie ist lustlos. Sie ist kaputt. Das Wetter ist ebenfalls kaputt. Aber Gretel liegt neben ihr.

Die kleine schläft noch tief und fest. Am Abend zuvor kam sie bis spät in die Nacht immer wieder zur Mutter, um ihr zu versichern, dass sie sie lieb hat. Um ihr ein Küsschen zu geben. Um sie ganz fest in den Arm zu nehmen.

Nun liegt sie dort. Friedlich schlummernd und wunderschön. Glücklich, ihre beiden Frechdachse wieder bei sich zu haben, kuschelt die Mutter sich an ihre Tochter. Aufstehen möchte sie nicht. Weder jetzt noch im Laufe des Tages.

Draußen regnet es. Der Wetterbericht sieht auch keine Ende vor. Daher wird das Auto das Verkehrsmittel der Wahl sein. Glücklicherweise war die Mutter gestern noch tanken.

Heute wird ein langer Tag. Im Büro stehen Termine an und auch im Anschluss hat sie noch einiges zu erledigen.

Nach der Dusche wird Hänsel geweckt. Auch er ist müde. Auch er hat keine Lust mehr. Die Mutter und ihr Sohn besprechen, wie es in Zukunft weitergehen wird. Hänsel hat eine sehr konkrete Vorstellung, die er als Bitte äußert. Die Mutter ist beeindruckt.

Hänsel macht sich auf den Weg zur Schule. Die Mutter weckt Gretel. Das Mädchen hat am allerwenigsten Lust von allen. Die Kopfschmerzen, über die sie am Vorabend klagt, sind weg. Die Müdigkeit jedoch ist extrem. Vollkommen fertig kuschelt sich die Kleine auf den Schoß ihrer Mutter.

Schweren Herzens bittet diese ihre Tochter, sich anzuziehen. Viel lieber würde sie sich mit dem müden Häufchen Mensch wieder ins Bett legen und den Regentag verschlafen.

Nachmittags, so wird es noch kurz besprochen, wird aufgeräumt. Bald hat das Mädchen Geburtstag und in dem aktuell herrschenden Chaos kann keine Feier stattfinden. Begeistert ist das Fast-Geburtstagskind nicht, aber bevor ihre Party nicht stattfindet, wird sie helfen.

Aber es kommt alles anders.

Die Mutter sitzt noch im Büro, als sie die Anfrage erhält, die meistens-besten-Freundin von Gretel nachmittags mit vom Kindergarten abzuholen. Kann sie. Kurz darauf bekommt sie ein Update aus Hänsels Schule. Irgendwo zwischen stinksauer und megaenttäuscht versucht sie ihren Sohn zu erreichen. Erfolglos.

Als sie nach Hause kommt, läuft der Junge ihr fröhlich entgegen. Sie möchte ihn ebenso ausgelassen begrüßen, es platzt aber gleich aus ihr heraus. Sie knallt dem Jungen das Handy mit der aussagekräftigen Mail der Lehrerin hin und setzt sich auf den Balkon. Tränen fließen. Noch mehr, als Hänsel ihr das Handy zurückbringt und die Situation eskaliert.

Verzweifelt ruft die Mutter die Oma des Kindes an. Diese steht kurze Zeit später vor der Tür und versucht, die Angelegenheit zu klären. Die Mutter holt währenddessen die Mädels ab.

Wieder zurück, sitzen Oma und Enkel am Tisch und machen Hausaufgaben. Die Mutter telefoniert. Das hätte sie schon längst tun sollen.

Die Mädchen spielen im Gretel’schen Chaos, Hänsel muss lernen. Die Mutter sitzt lethargisch auf dem Balkon. Ihr geht es gar nicht gut.

Sie konzentriert sich auf den baldigen Geburtstag. Die Gästeliste ist inzwischen eingegangen, diese arbeitet sie nun ab. Auch der Lageplan wird kommuniziert und das Wetter entsprechend der Planung bestellt.

Abends hat sie noch einen Anruf zu absolvieren. Dieser bringt sie, auf den zweiten Blick, ein großes Stück weiter.

Müde schnappt sich die Mutter ihre Tochter. Die beiden kuscheln sich ins Bett und genießen eine Folge der sprechenden Schildkröten. Hänsel ist noch unterwegs. Wenn er heimkommt, ist auch für ihn Schlafenszeit.

Morgen wird alles besser.


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