Die Nacht ist ruhig. Ganz anders als der Morgen. Zu unchristlicher Zeit wird die Mutter geweckt. Der Hausmeister hat beschlossen, den Rasen am frühen Morgen zu mähen. Das Fenster der Mutter befindet sich direkt über dem Garten. Der Rasenmäher wird gestartet und die Mutter ist wach.

Hänsel und Gretel, deren Fenster ebenfalls geöffnet sind und zur gleichen Richtung zeigen, scheint es nicht zu stören. Beide schlafen wie Teenager.

Für heute hatten die beiden sich einen Besuch am See gewünscht. Das Wetter sieht allerdings nicht einladend aus. Passt aber zur Vorhersage, in der erst eine Stunde später strahlender Sonnenschein bei sommerlichen Temperaturen herrschen soll.

Die Mutter verfügt über wenig Elan. Ihr Knie schmerzt, sie ist müde und braucht Kaffee.

Das mit dem Kaffee werden die Kinder regeln, sobald sie wach sind. Die Müdigkeit wird ebenfalls verschwinden. Und vielleicht tut das Radeln dem Knie gut.

Tatsächlich, die volle Stunde ist noch nicht einmal erreicht und es herrscht strahlender Sonnenschein am weiß-blauen Himmel. Allerdings schieben sich schon bald die nächsten Wolken vor die Sonne.

Die Kinder verhalten sich weiterhin ruhig, so dass die Mutter sich selbst einen Kaffee zubereitet. Sie hat gleich noch einen wichtigen Termin, für den sie fit sein möchte.

Vorher aber überprüft Gretel, ob ihre Mutter bereits kuschelklar ist. Ist sie absolut. So kuscheln die beiden erst ausgiebig, bevor die Kleine neben der Mutter spielt.

Wenig später bemerkt Gretel die Tränen ihrer Mutter. Empathisch, wie sie ist, nimmt sie ihre Mutter fest in den Arm. Die Frage, was denn los ist, lässt die Mutter unbeantwortet.

Hänsel nimmt sich indes etwas Geld und geht einkaufen. Sie wollen den Tag nun doch am See verbringen und benötigen eine Brotzeit. Die geht der Junge nun holen, während die Mädels die Sachen packen.

Anschließend fahren sie los. Mit dem Auto. Ein See mit Spielplatz ist das Ziel. Direkt am Wasser finden sie einen Platz im Schatten. Keine fünf Minuten nach der Ankunft sind die Kinder im türkisblauen Nass verschwunden und haben die kommenden Stunden eine Menge Spaß.

Zwischendurch kommen sie immer mal wieder zur lesenden Mutter. Mal, weil sie Hunger haben, mal, weil Gretel friert. Von Dauer ist der Aufenthalt außerhalb des Wassers jedoch nicht.

Später spielt die Mutter mit Hänsel Wasserball. Gretel friert währenddessen draußen. Daher besprechen die beiden im Wasser, dass es Zeit für Pommes und Eis ist.

Das holen Hänsel und Gretel alleine. Es kostet die Mutter ein wenig Überzeugungsarbeit, letztendlich aber spazieren die Kinder los. Zweimal, denn beim ersten Mal treffen sie am Kiosk niemanden an und kommen traurig zur Mutter zurück. Diese schickt sie postwendend wieder hin, bis sie die ersehnten Kalorien bekommen.

Sie alle genießen den Nachmittag und freuen sich, dass sie auch bei der Heimfahrt flexibel sind. Dank des angrenzenden Spielplatzes bleiben die Kinder gut gelaunt, so dass die Mutter endlich ihre Sonnenuntergangsbilder bekommt.

Mit diesen im Gepäck bespielen die Kinder Rutschen, Schaukeln, Klettergerüste und weitere Spielgeräte ausgiebig. Die Mutter genießt den lauen Sommerabend lesend.

Erst als sie nichts mehr sehen können und die Mücken ihnen die Hälfte ihres Blutes geraubt haben, begeben sie sich in Richtung Auto und fahren heim.

Zuhause fallen die Kinder direkt ins Bett. Für die Mutter ist Crime-Time.

So müssen Ferien sein.


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