Gretel lächelt. „Mami, du hattest recht!“ verkündet sie freudig. Schlaftrunken sieht die Mutter ihre Tochter an. Stolz grinst diese ihr ihre neue Zahnlücke entgegen und berichtet, dass der Zahn, so wie es die Mutter vermutet hat, in der Nacht herausgefallen sei.

Das Mädchen freut sich. Der Mutter wird einmal mehr bewusst, dass nun auch ihre kleine Tochter nicht mehr wirklich klein ist.

Sie nimmt die stolze Madame Zahnlücke in den Arm. Schnell springt das Mädchen auf und holt den herausgefallenen Zahn. Den muss sie unbedingt ihrer Mutter zeigen!

Kaffee wäre der Mutter lieber gewesen. Den aber bekommt sie nicht, Gretel spaziert zu Hänsel, um ihm die aufregenden Neuigkeiten zu überbringen. Bei der spannenden Geschichte, die in seinem Zimmer läuft, bleibt sie hängen.

Damit nimmt das Drama seinen Lauf.

Die Mutter, immer noch kaffeelos, hört ein Schluchzen. Gretel ist traurig, ihr Zahn ist verschwunden! Überall sucht sie ihn, finden kann sie ihn nirgends.

Die Mutter möchte ihr helfen. Wo sie den Zahn denn zum letzten Mal hatte, fragt sie das kleine Häufchen Elend. Gretel zeigt unsicher auf zwei Stellen in ihrem Zimmer. Zu dritt, auch Hänsel hat sich dem Suchtrupp angeschlossen, durchforsten sie die Quadratzentimeter. Erfolglos.

Hänsel geht in sein Zimmer, die Mutter braucht Kaffee. Gretel bleibt traurig zurück.

Bis auf einmal Hänsel lautstark seine Mädels informiert, dass er den Zahn gefunden hat. Tränen der Erleichterung kullern die Wangen des Mädchens herunter. Glücklich drückt sie Mutter und Bruder an sich.

Die Wege trennen sich nach dieser frühmorgendlichen Aufregung wieder. Hänsel zockt in seinem Zimmer ein wenig am Handy, Gretel macht sich einen Kakao und die Mutter sitzt mit Kaffee und Buch auf dem Balkon.

Die Idee der Mutter, zum Aussichtspunkt am Flughafen zu fahren, ist eher ungeeignet: strahlender Sonnenschein, warme Temperatur, heftiger Wind mit Sturmwarnung für den Nachmittag.

Hänsel wünscht sich einen Ausflug in den Wald. Hierfür bietet sich das Wetter an. Gretel aber möchte zu Hause bleiben. Der Kompromiss lautet Spielplatz in Radlentfernung mit der Begleitung von vor zwei Tagen. Alle freuen sich, ziehen sich an und packen die Sachen, die sie mitnehmen möchten: Ball, Sandspielzeug, Trinken, Buch, Fahrradhelme.

Sie strampeln kräftig gegen den Wind an und erreichen schon bald das Ziel. Die Begleitung wird erst später eintreffen, so spielen die Kinder alleine und die Mutter liest.

Später spielen alle Kinder zusammen, während die Erwachsenen quatschen. Und gegen die Migräne ankämpfen.

Mehrere Stunden später, die Kinder sind noch nicht ausgelastet, der Kopf der Mutter ist trotz zweier Schmerztabletten kurz vor dem Zerbersten, trennen sich die Wege der beiden Familien.

Daheim angekommen kocht Hänsel das Abendessen. Seine Assistentin Gretel unterstützt ihn dabei. Die Mutter leidet. Daher wird das Kuschelkino heute auf das Kinderzimmer verlagert, so dass die Mutter schlafen kann.


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