Heute klingelt der Wecker etwas später als üblich. Die Mutter ist schon ein paar Minuten vorher wach. Und fühlt sich wie erschlagen. Aufstehen muss sie dennoch.

Die Kinder haben heute jeweils im eigenen Bett geschlafen. Dort versucht die Mutter sie nun wach zu bekommen.

In beiden Zimmern blicken müde Äuglein sie an. Gretel ist einige Zeit nach dem Zubettgehen eingeschlafen, Hänsel aber war noch wach, als die Mutter schlafen ging. Kaffee lehnt er weiterhin ab. Gretel traut sie sich nicht zu fragen.

Mutter und Sohn machen ein wenig Quatsch, bevor sich alle drei anziehen.

Die Mädels radeln zum Kindergarten. Von dort aus fährt die Mutter weiter zum See. Sie möchte den freien Tag mit Kalorien verbrennen verbringen, bevor es eventuell in Quarantäne geht.

Vier Stunden später ist sie wieder daheim. Knapp sechzehntausend Schritte, fünfunddreißig Etagen und etwa zwanzig Radl-Kilometer hat sie buchstäblich auf ihrer Uhr. Außerdem hat sie Hänsels Fahrrad, das erneut mit einem Platten vor der Tür stand, zur Reparatur gebracht. Sie hofft, dass er auch ohne Fahrrad pünktlich in der Schule angekommen ist.

Mit einem großen Glas kaltem Koffein setzt sich die Mutter auf den sonnigen Balkon. Das war ein schöner Vormittag, der ihr sehr gut getan hat.

Nachmittags kommt die gute Nachricht: Das Testergebnis ist negativ. Hänsel wird sich sicher freuen, die Mutter und der Rest der Familie tut es bereits. Die Partyplanung wird direkt aufgenommen, so dass sie abends mit Hänsel nur noch die Rahmenbedingungen absprechen muss.

Hänsel. Die Mädels sind, wie abgesprochen, nach dem Kindergarten auf den Spielplatz gefahren. Hänsel soll mit seinem Opa seinem Auftrag als Waste-Manager nachkommen. Ungeduldig wartet die Mutter daher auf die Info, dass der Junge – ohne Fahrrad – von der Schule heimkommt.

Später hat er noch einen Termin, so dass nicht wirklich viel Zeit bleibt. Den allerdings bittet er die Mutter abzusagen. Er ist vom Schulweg ziemlich erledigt. Die freie Zeit nutzt er, seine Schwester im Schlepptau, sein Geburtstagsgeschenk einzuweihen.

Die Mutter spart sich ihre Ehrlichkeitspredigt, setzt sich mit Kaubonbons und kaltem Koffein auf den Balkon und lässt die Kinder Städte bauen.


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