Nach nur wenigen Stunden Schlaf wacht die Mutter mittags auf. Grade noch rechtzeitig, um nur ein wenig verspätet bei den Großeltern einzutreffen.

Hektisch packen die Kinder ihre Sachen, während die Mutter sich – ohne Kaffee – ebenfalls rausgehtauglich macht.

Kaffee bekommt sie bei ihren Eltern direkt nach der Begrüßung. Kurz wird geratscht, die Kinder spielen schon. Die Mutter verabschiedet sich wieder.

Aus ihrem Gedanken, die freie Zeit mit einem ausgiebigen Spaziergang zu feiern, wird nichts. Sie hat keine Kopfhörer dabei, eine weiße Hose bei Matschwetter an und die Sneakers sind ebenfalls nicht waldtauglich. Abgesehen davon ist auch ihre Motivation nicht auffindbar.

So spaziert sie nach Hause. Auf die Couch gekuschelt fährt sie den Laptop hoch. Ein Projekt muss überarbeitet werden, das wird sie in Angriff nehmen. Nebenbei sollen singende, schmierige amerikanische Fernsehstars der 1970er Jahre sie unterhalten.

Kurz überlegt sie, die Kaffeemaschine direkt neben die Couch zu stellen. Allerdings ist die Mutter ein wenig tollpatschig und würde das Gerät sicher herunterfallen lassen. Daher entscheidet sie sich dafür, dass die jeweils zehn Schritte hin und zehn wieder zurück zur Couch pro Tasse heute ihre Bewegung darstellen werden.

Viele sind es nicht. Auch mit Erholung ist es nicht so weit her, wie die Mutter gehofft hatte. Immerhin aber konnte sie ihren lang ersehnten Fastentag absolvieren.

Von den Kindern kommt ein Video. Auf diesem ist das musikalische Talent der beiden – es ist unterschiedlich ausgeprägt – in Form eines Keyboardspiels ersichtlich.

Die Mutter lächelt, startet den dritten und sicher nicht letzten Film in Folge für den heutigen kinderfreien Abend und bringt weiterhin ihre Gedanken zu Papier.


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