Es ist noch dunkel, als der Wecker der Mutter erstmalig klingelt. Erst vor wenigen Augenblicken kam Gretel zu ihrer Mama ins Bett gekuschelt, nun soll sie schon aufstehen? Gefallen tut ihr das gar nicht. Keiner der beiden.

Dennoch, es hilft nichts. Der müde Körper erhebt sich aus dem kuscheligen Decken-Gretel-Arrangement und zieht sich an. Anschließend wird ein Teil des Arrangements ebenfalls zum Aufstehen genötigt.

Als Entschädigung wird kurz gekuschelt, bevor auch das Mädchen sich kindergartenfertig machen muss.

Hänsel schläft währenddessen noch. Zumindest lässt er nichts von sich hören. Die Mutter vermeidet es tunlichst, das Pubertier-Zimmer zu betreten. Wenn sie zurückkommt, wird er wahrscheinlich wach sein.

Erst aber müssen sie und Gretel raus. Beide sträuben sich. Inzwischen ist es heller, aber dennoch kalt.

Genüsslich schlürft die Mutter ihren Kaffee, mit Gretel auf dem Schoß, bevor sie sich letztlich auf den Weg machen.

Wieder zurück schläft Hänsel noch. Lange. Um der Mutter dann zu erzählen, dass die Symptome, die er nun seit einer Woche aufweist, immer noch vorhanden sind und er daher auch am morgigen Tag nicht in die Schule gehen darf.

Fleißig erledigt er Aufgaben, während die Mutter ihren To-dos nachgeht. Der Vormittag vergeht so wie im Flug und schon muss Gretel wieder aus dem Kindergarten abgeholt werden. Schön ist es draußen immer noch nicht.

Auf dem Weg gehen der Mutter einige Dinge durch den Kopf, so dass sie frohen Mutes am bei der Einrichtung ankommt. Die Leitung möchte kurz mit ihr sprechen, so irritiert war sie, heute zum ersten Mal etwas von Gretels Vater gehört zu haben. Da die Situation bekannt ist, handelt es um eine reine Information, für die die Mutter sehr dankbar ist.

Die Mädels nehmen den Heimweg in Angriff. Das große Mädel friert, das kleine will heim. Eigentlich wollten sie Gretels Brille richtig einstellen lassen, aber das Mädchen möchte heim.

Hänsel freut sich. Aufgeregt holt er seine Carrera-Bahn aus dem Keller und die Kinder sind beschäftigt.

In Ruhe absolviert die Mutter ein weiteres Telefonat und widmet sich dann kurz ihrem Projekt.

Zum schnellen Abendessen stürmen auch die Kinder in die Küche, nur um mit den Wraps in der Hand direkt wieder ins Pubertier-Zimmer zu verschwinden.

Die Mutter hat wenig Hoffnung, die Kinder heute noch viel zu sehen. Fröhlich lassen sie die Autos Loopings fahren und auf die Kissen fallen. Beide lachen inbrünstig.

Genüsslich ihr Getränk zu sich nehmen, auf ihrem Stuhl zurückgelehnt sitzend entspannt die Mutter und fragt sich, wann Hänsel jemals wieder in die Schule gehen darf.

Noch vier Wochen und zwei Tage, dann sind Ferien.


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