Der Tag erwacht und mit ihm Gretel. Die kleine krabbelt aus dem Bett der Mutter. Sie geht kurz aus dem Zimmer heraus, um gleich im Anschluss wieder zurückzukommen. Sie möchte ihre Großeltern mit Bildnachrichten bombardien, wofür sie Hänsels Handy benötigt. Das aber ist nicht aufgeladen und das Mädchen versteht die Zusammenhänge der individuell einschaltbaren Steckdose nicht. Traurig verlässt sie den Raum.

Wenig später kommt sie erneut ins Zimmer. Die Mutter ist wach, hat zumindest die Augen geöffnet. Wie auch ihr Sohn möchte die Frau jedoch gern allein gelassen werden. Gretel sieht das anders. Sie möchte die Jalousien öffnen – darf sie nicht. Auf den Vorschlag, einen Kaffee zuzubereiten reagiert die Mutter jedoch mit einem freudigen Lächeln.

Später kommt der Opa vorbei, nochmals bei dem Tisch helfen. Die Mutter aber wird wieder Opfer ihrer Ungeduld und fängt schon allein an. Gretel hilft ein wenig. Gemeinsam stellen sie fest, dass am Vortag etwas verkehrt zusammengeschraubt wurde. Auch das bereiten sie für den Opa und den Akkuschrauber später vor. So muss nur noch die Tischplatte montiert und der neue Tisch kann in Betrieb genommen werden. Alle drei freuen sich schon sehr.

Den restlichen Nachmittag verbringen sie damit, passende Sitzmöbel ausfindig zu machen. Auch die Schutzplatte muss bestellt werden. Auf die Balkonmöbel hingegen warten sie noch. Diese sollten bereits vor einem Monat geliefert werden, eine Information haben sie bislang nicht erhalten. Auf ihre Nachfrage wurden sie gebeten, von weiteren Nachfragen abzusehen. Werden sie. Ebenso von weiteren Bestellungen bei diesem Unternehmen.

Das Abendessen am neuen Tisch schmeckt köstlich. Hänsel und Gretel haben gemeinsam gekocht, die Mutter bereitet in der Zwischenzeit den Tisch vor und räumt ein wenig auf.

Abends steht wieder Kuschelkino auf dem Plan. Die Mutter äußert einen Wunschfilm, die Kinder sind einverstanden. Bis dahin aber ist noch etwas zu erledigen. Alle verschwinden in den aufzuräumenden Raum, die Kinderzimmertüren werden geschlossen. Vielleicht hat die Mutter heute Glück und die Wohnung wird nach wochenlangem Bitten um Unterstützung endlich ein wenig wohnlicher. Und wenn nicht, wird sie weiterhin alle Türen schließen und sich nur zwischen Bett, Couch, Kaffeemaschine und Tisch bewegen. Ein bisschen Hoffnung jedoch hat sie.


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