Der Wecker klingelt, die Mutter ist müde und liest sich kurz durch die Ereignisse des Wochenendes. Schnell stößt sie dabei auf einen Artikel zum aktuellen Inzidenzwert. 108. Die magische 100 wurde überschritten. Das bedeutet vorerst noch nichts, aber ab dem dritten Tag in Folge sieht es anders aus. Wenn sie auch minimal auf Kindergarten und Schule nach den Ferien gehofft hat, so ist diese nun tiefrot. Den zweiten Tag in Folge. Tendenz steigend.

Sie steht auf und schaltet die Kaffeemaschine ein. Anschließend baut sie ihren Arbeitsplatz auf dem Balkon auf. Flashback ins letzte Jahr inklusive.

Gretel schlummert entspannt weiter. Weder der Wecker, noch die Straßengeräusche oder die Kaffeemaschine bringen die Kleine aus der Ruhe.

Das Mädchen durfte bei ihrer Mama schlafen. Eine ausgiebige Kuscheleinheit am Vorabend war notwendig. Wer von den beiden sie dringender benötigte, war nicht festzustellen, genossen haben sie es beide. Nun also träumt das Mädchen im Bett der Mutter weiter, während diese aufstehen muss und Dinge zu erledigen hat.

Hänsel schläft ebenfalls noch. Pünktlich zuhause eingetroffen ist er abends, lange durfte er aufbleiben. Die Mutter hofft auf einen Vormittag mit schlafenden Kindern.

Im Moment dieses Gedanken ertönt ein zaghaftes „Guten Morgen“ neben ihr. Gretel ist wach. Zefix, so war das nicht geplant. Kurz unterhalten sich die beiden, bevor die Mutter das Bett verlassen muss. Gretel freut sich, die riesige warme Fläche für sich allein zu haben, die Mutter ist neidisch und möchte zurück ins Bett. Tag eins von dreien, an denen sie in diesen Ferien aufstehen muss, hat sie geschafft.

Der Vormittag verläuft durchwachsen. Während die Mutter gut vorwärts kommt solange Hänsel schläft, gerät nach dessen Erwachen alles ins Stocken. Hänsel und Gretel streiten, sie springen verbotenerweise auf dem Bett der Mutter (nachdem sie vor Kurzem Gretels haben zusammenbrechen lassen) und setzen auch sonst alles daran, die Mutter zu nerven.

Die allerdings reagiert prompt: Der Nachmittagsausflug wird gecancelled, stattdessen müssen die Kinder aufräumen. Die Frau erklärt ihrem Nachwuchs noch ein weiteres Mal, dass sie es in ihren Händen haben, wie die Ferien ablaufen werden. Sie selbst kann es sich bei Bedarf auch auf dem Balkon gemütlich machen.

Auf der anderen Seite ist Hänsel sehr süß: Traurig schleicht er sich an die Mutter heran. Er möchte sich versichern, ob er auch mit aufgeräumten Zimmer noch bei seiner Schwester schlafen darf. Selbstverständlich darf er das. Unter der Bedingung, dass alle Beteiligten am Leben bleiben.

Nachdem die Kinder sich jn ihren Zimmern bemüht haben, trommelt die Mutter alle zusammen. Es wird ein Spaziergang zum Lieblingsspielplatz angestrebt. Dort kann sich die Mutter in der Sonne entspannen und von einer Wespe stechen lassen, die Kinder spielen. Entsetzt stellen die beiden fest, dass das Wasser noch nicht eingeschaltet ist und nehmen daher mit trockenem Sand vorlieb.

Stunden später machen sie sich auf den Heimweg. Hänsel rollert vor, um mit dem Abendessen zu beginnen. Er möchte seine Mädels mit Salat und Fleischpflanzerl verwöhnen, die beiden freuen sich sehr. Müssen aber noch lange warten. Hungrig. Während von den Nachbarn ein herrlicher Duft in ihre Wohnung und damit auch die Nase steigt.


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