Die Mutter ist müde. Körperlich müde. Psychisch müde. Und müde, immer wieder das gleiche sagen zu müssen.

Als sie Hänsel weckt, braucht das Kind mehrere Anläufe zum Aufstehen. Er zieht sich langsam an und hat, wie das in der Pubertät so ist, die Ruhe weg. Dass die Uhr etwas anderes sagt, egal. Steckt eh die Mutter dahinter, die ihn ärgern möchte.

Erstaunlicherweise kommt der Junge relativ pünktlich los. Er möchte alleine zum Probeunterricht fahren, die Mädels sollen ihn aber abholen.

Bevor er losfahren darf, muss er einer Ansprache seiner Mutter lauschen. Sie ist stolz auf ihn. Sie weiß, dass er das packt. Sie ist sich sicher, dass er das gut macht. Sie liebt ihn. Mit einem zufriedenen Lächeln verlässt das Kind die Wohnung.




Mit einem traurigen mein-Baby-wird-groß-Lächeln kehrt die Mutter zurück zu ihrem Kaffee. Sie hat frei und startet heute mit ihrem neuen Herzensprojekt. Gretel träumt noch süß im Bett der Mutter.

Mittags holen die Mädels ihren Hänsel ab. Mitreißend beantwortet er die Frage nach dem Verlauf des Tages. Schön wars. Jetzt wissen die Mädels Bescheid, als wären sie dabei gewesen.

Auf dem Heimweg, alle drei haben Hunger, erzählt die Mutter, dass sie schon einiges beim Projekt geschafft hat. Hänsel freut sich. Er möchte seine Mutter dabei gerne unterstützen. Die Mutter freut sich.

Gretel möchte nach dem Essen zu ihrer meistens-besten-Freundin. Deren Mama hat ihr versprochen, dass sie sich das Mountainbike der kleinen ausleihen darf. Während ihre Mutter das schon wieder vergessen hatte, besteht Gretel nun darauf. Klappt aber nicht, die Mama der meistens-besten-Freundin muss arbeiten. Gretel freut sich nicht.

Später kommt der erlösende Anruf. Die beiden haben doch Zeit. Und Lust, eibe Runde gemeinsam zu radeln.

Hänsel möchte nicht mitradeln. Aber er kommt mit zur meistens-besten-Freundin seiner Schwester. Gretel möchte skaten, die Mutter soll sie festhalten und Hänsel fährt ihr ihr Fahrrad hin. Zurück möchte er joggen.

Die Mädels radeln los. Über das Feld, ein kleines Stück in den Wald und dort schlagen sie ihr Lager auf. Die Mütter tauschen sich aus, die kleinen Frechdachse toben im Wald und über Wiesen. Sie freuen sich, dass sie endlich mal wieder miteinander spielen können.

Der Spaß dauert jedoch nicht lange. Die Mütter wollen heim. Die eine muss noch arbeiten, die andere ihren Probeunterrichts-Sohn ins Bett verfrachten.




Beim Abendessen, Hänsel war einkaufen, haben die drei sehr viel Spaß. Sie ziehen sich gegenseitig auf, veräppeln sich und lachen ausgelassen.

Ins Bett wollen die Kinder nicht. Die Mutter schon. Nur noch zwei Tage, dann hat sie endlich Urlaub. Sie kann es kaum abwarten. Die Kinder auch nicht, sie freuen sich auf ihre Großeltern.

Die Mutter ist fast schon die ganze Woche ausgebucht. Aber sie hat sich auch Tage für sich freigehalten, und für ihr Herzensprojekt. Das wird eine tolle Woche.

Der überdurchschnittlich laute Titelsong von TKKG reißt sie aus ihren Gedanken. Die Kinder säubern die Küche noch von der Pizza-Back-Aktion mittags, das geht nicht ohne spannende Geschichten.

Danach gehen die Kinder ins Bett. Die Mutter hat bereits ihren Schlafanzug an und ist bettfertig.

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