Die Nacht war seltsam. Immer wieder wacht die Mutter auf, aus unerklärlichen Gründen. Sie wird doch nicht etwa die kleinen Armen um ihren Hals herum und die kleinen Füße in ihrer Bauchgegend vermissen?

Morgens trinkt sie erst einmal Kaffee. Ganz entspannt sitzt sie auf der Couch und schaut sich das Video ihrer Kinder an, die fröhlich in Dauerschleife in den großelterlichen Pool hüpfen und vergnügt dabei lachen.

Vermissen? Nein, vermissen tut sie sie nicht. Ganz bestimmt nicht. Nicht mal ein bisschen. Überhaupt nicht.

Wenn sie gleich duschen gegangen ist, muss sie einkaufen. Neben den essbaren Dingen im Haus neigt sich auch der Milchvorrat dem Ende. Das darf nicht sein. Dennoch wird sie vieles kaufen, aber die Milch vergessen.

Mit dem Einkauf wird sie eine ordentliche Strecke Auto fahren. Auch darauf freut sie sich. Mit Musik laut aufgedreht, Fenster heruntergelassen und ebenso laut wie schief singend wird sie zum heutigen Ausflugsort fahren. Vorher muss sie noch tanken. Das mag sie nicht, hilft aber nichts.

Dann wird gewandert. Sie freut sich schon sehr. Sie freut sich auf nette Begleitung, Bewegung und das eine oder andere schöne Foto wird heute sicher auch wieder geschossen.

Und ihre Erwartungen werden mehr als erfüllt. Das Trio hat Spaß, tauscht sich aus, schießt Fotos, quatscht ohne Ende und als gelungenen Abschluss eines traumhaften Tages wird gegrillt.

Mit lauter Musik und ebenso schief wie laut singend fährt die Mutter am Abend wieder heim. Happy sitzt sie auf ihrem Balkon, stellt fest, dass sie neben der Milch auch Bier vergessen hat zu kaufen und überlegt sich, was sie morgen schönes anstellen wird.

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