Auch diese Nacht war kurz.

Gestern Abend wurde Musik gehört und getanzt, anschließend gab es viel Lieblingsserie. Es gibt einfach zu viele Lieblingsserien!

Heute klingelt der Wecker, die Mutter ist zum Spazieren gehen verabredet. Gerne möchte sie erneut auf fünfzehn Kilometer kommen. Allerdings stehen die Chancen, heute ebenfalls trocken zu bleiben, sehr schlecht.

Sie schaltet den Wecker aus. Gemütlich ins Bett gekuschelt versucht sie, wach zu werden. Als der erste Lebenshauch in sie zurückgekehrt ist, steht sie auf. Ihr Weg führt sie, wie immer, zur Kaffeemaschine.

Mit ihrem schwarzen Glück in der Hand setzt sie sich auf die Couch. Sie überlegt, ob sie lieber etwas zu Essen mit zum Spaziergang nimmt oder jetzt etwas frühstückt. Als sie ihr Handy zur Hand nimmt, werden die Überlegungen überflüssig, Zeitdruck hat sie keinen mehr. Die Verabredung hat abgesagt. Ob sie bei dem Wetter alleine losgeht, ist fraglich.

Sie nimmt einen riesigen Schluck Kaffee. Zum Essen ist es eindeutig zu früh. Lieber ein weiterer Kaffee.

Die Mutter ist müde. Trotz Kälte und Dauerregen hofft sie auf Motivation und, wenn sie geht, wie immer, auf schöne Fotos. Sie mag Regenwetter-Bilder.

Grade als sie sich aufraffen und mit einem weiteren Hörbuch in die Wälder um ihren Wohnort herum starten möchte, merkt sie, dass der Dauerregen doch nicht das ist, was sie heute braucht. Die Bewegung und die frische Luft täten ihr gut, aber vollständig durchnässt drei Stunden zu Wandern ist nicht das, was sie an ihrem letzten kinderfreien Tag, für wahrscheinlich viele weitere Wochen, machen möchte.

Abends kommen die Kinder wieder. Gestern haben die drei gevideochattet. Es war schön für die Mutter, die beiden zu sehen. Ihnen geht es gut, sie sind ausgelassen und fröhlich. Sie freut sich auf die gemeinsam Woche mit ihnen.

Jetzt schaltet sie aber erst einmal den Fernseher ein. Statt Wandern gibt es Tom Ellis. Dazu tanzen auf dem Trampolin. An Bewegung wird es nicht mangeln müssen. Nur das Hörbuch muss warten.

Am späten Nachmittag die Information, wann die Kinder in etwa eintreffen werden. Sie freut sich sehr. Hoffentlich die Kinder auch.

Relativ pünktlich sind die zwei aufgedrehten Kinder wieder zu Hause. Nach einer langen Knutsch-und-Knuddelattacke, die sie entspannt, aber meckernd, über sich ergehen lassen, erzählen sie von ihrer Woche. Auch die Mutter bringt sie auf den neuesten Stand.

Gretel hat die Mutter sehr vermisst, kuschelnd möchte sie Die Turtels schauen. Hänsel hingegen entschuldigt sich. Er hatte in der Woche kaum eine Minute nur für sich, das braucht er jetzt.

Die Mutter fühlt den Jungen in diesem Moment so sehr, nimmt glücklich ihr kleines Mädchen in den Arm und startet statt der eigenen Lieblingsserie nun die der Tochter.

Schön, dass sie ihre beiden Nervzwerge wieder bei sich hat. Alle drei freuen sich auf die gemeinsame Ferienwoche.

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