Der vorletzte freie Tag beginnt. Die Sonne scheint. Die Autos und Motorräder jagen die Straßen auf und ab.

Hänsel spielt leise in seinem Zimmer. Zu groß ist seine Angst, die Mutter zu wecken.

Gretel schläft noch. Das Mädchen war bis Mitternacht wach. Sie wird sich mit der Umstellung sehr schwer tun. So sehr sie sich auf den Kindergarten freut, so sehr graut es der Mutter vor dem ersten Wecken.

Die Mutter hat zumindest die Augen geöffnet. Wach wäre übertrieben. Sie fühlt sich erschlagen.

Gretel bringt ihr einen Kaffee. Nur kurz darauf ordert die Mutter den zweiten. Den bekommt sie von Hänsel.

Mit Badezeug ausgestattet fahren die drei einige Zeit später los. Sie sind auf einem Spielplatz verabredet. Vielleicht hüpfen sie auf dem Rückweg noch schnell in einen See.

Erst aber müssen sie zum Spielplatz. Und der Weg gestaltet sich abenteuerlicher als vermutet. Teilweise kennen sie die Strecke. Teilweise aber führt das Navi sie an Hauptstraßen odet Straßen ohne Radlweg entlang.

Die Mutter ist genervt. Das nervt die Kinder. Viel zu lange brauchen sie für die dreizehn Kilometer.

Am Spielplatz angekommen braucht die Mutter erst einmal Frühstück. Auch die Kinder essen etwas, bevor sie sich auf die Spielmöglichkeiten stürzen.

Die Mutter sitzt quatschend mit ihrer Schwester im Schatten. Hänsel spielt mit seinem Onkel erst Tischtennis und dann Fußball. Gretel und ihr Cousin toben sich aus.

An den Heimweg denken die Kinder im. Moment nicht. Die Mutter überlegt, mit welcher Eisdiele sie die später sicher ausgepowerten Kinder locken kann.

Doch es kommt anders. Alle zusammen fahren sie in einen Biergarten. Es gibt Pizza, Pommes und Eis. Und für die Mutter endlich das heißersehnte Bier.

Fröhlich und munter radeln sie anschließend heim. Sie hatten alle einen wunderschönen Tag.

Der Abend aber wird anders. Kaum ist die Haustür aufgesperrt, verfällt Hänsel in Selbstmitleid. Er spielt mit einer offenen Packung Nüsse Fußball und seine Mutter erdreistet sich zu erwarten, dass er die Sauerei auch wieder aufräumt. Schlimm, diese Mutter.

Die Kinder putzen Zähne und ziehen sich ihre Schlafsachen an.

Gretel wünscht der Mutter eine gute Nacht. Hänsel jammert in seinem Zimmer über sein grauenvolles Leben.

Die Mutter explodiert im Wohnzimmer. Sie versteht das Problem einfach nicht. Im Prä-Pubertier-Zimmer ist sie allerdings auch nicht erwünscht, so wird sie wohl niemals eine Antwort erfahren.

Gretel möchte kuscheln. Die Mutter möchte Bier. Willkommen zurück im Alltag.

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