Die Nacht war lang. Während die Kinder kaum später als zu Schulzeiten eingeschlafen sind, liegt die Mutter bis fast zum Morgengrauen wach in ihrem Bett. Irgendwann kommt Gretel zu ihr gekuschelt, irgendwann ist das Mädchen auch wieder weg. Die Mutter öffnet erst mittags ihre Augen. Auf me-time verzichtet sie, damit sie dennoch einen Ausflug unternehmen können.

Die Kinder bereiten, während die Mutter ihren obligatorischen back-to-life-Kaffee trinkt, ein Picknick vor. Das hatten sie sich gewünscht. Damit geht es dann zu dem kleinen See in der Nähe. Etwa 45 Minuten radeln sie durch den Wald, über Wiesen und Felder, bis sie das Gewässer erreichen.

Dort angekommen breiten sie ihre Decke aus und drappieren die mit viel Liebe vorbereiteten Lebensmittel darauf. Ein Frühstück hatte keiner von ihnen und so lassen sie es sich nun schmecken.

Von oben scheint die Sonne auf sie, seitlich sitzen Jugendliche mit Musik, die der Mutter sehr gefällt. Die Kinder planschen im Wasser und toben über Spielplatz und Wiese, während die Mutter ein wenig entspannt. Arbeit hat sie sich ebenfalls mitgebracht, doch selbst dabei geht es um Entspannung. Ob sie es aber an diesem Tag und an diesem Ort bearbeiten wird, ist unklar.

Heute wird genossen. Die Sonne, die Musik,die Familie, der Frühling und die Liebe. Schlechter Stimmung lassen die drei heute keinen Raum.

Sie verbringen Stunden am See. Getrennt, gemeinsam, lachend, spielend, unterhaltend, sonnend, planschend, essend. Zwischendurch schießt die Mutter ein paar Fotos, sie beobachtet die Menschen um sich herum und blendend deren Stimmen der unbekannten schnell wieder aus.

Erst spät treten sie den Heimweg an. Einen Film für den Kuschelkino-Abend ist bereits ausgewählt und während die Kinder den Dreck des Spielplatzes wegbaden, kümmert sich die Mutter um das Abendessen. So der Plan.

Doch es kommt anders. Auf dem Heimweg möchte sich Hänsel den Schotter mal genauer ansehen. Er stürzt. Das Knie schmerzt und er ist nicht mehr in der Lage weiterzufahren. Der Opa muss den Jungen abholen. Gretel möchte auch so gerne mitfahren, muss aber mit der Mutter weiterradeln.

Verarztet holen sie den verletzten Hänsel bei den Großeltern ab. Bevor sie heimfahren, laden sie sich auf ein Bier und Abendessen ein.

Endlich daheim steckt die Mutter die Kinder in die Wanne. Sauber kuscheln sich die drei anschließend auf die Couch, starten statt des geplanten Kinder-Thrillers mit der unsichtbaren Actionheldin einen Serie, schmeißen die Pläne für den nächsten Tag um und genießen den Abend.


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