Fies und gemein schmeißt die Mutter ihre Kinder um kurz nach halb sieben aus dem Bett. Aufstehen müsste um diese Uhrzeit noch niemand, zehn Minuten hätten sie alle noch.

Rückblende:

Gestern Abend, zweiundzwanzig Uhr.

Die Mutter weiß nicht, wie sie es geschafft, bis jetzt wach zu bleiben. Sie schleppt ihren schlaffen Körper in Richtung Kinderzimmer. Sie möchte den beiden noch ein Küsschen geben und ins Land der Träume wandern.

Im ersten Kinderzimmer springt Gretel erschrocken vom Maltisch auf, als sie die Mutter kommen sieht.

Im zweiten Zimmer blicken entsetzte Augen über das Tablet hinweg zur Mutter.

Fazit: „Ihr steht morgen früh um halb sieben auf!“

So hat sich die Mutter also selbst bestraft und weckt die beiden heute früh um kurz nach halb sieben.

Hänsel, der das Spiel bereits mehrfach spielen durfte, tut so, als sei er wach und es würde ihm nichts ausmachen.

Gretel, in ihrem kindlichen Wahnsinn, lässt sich hängen und leidet. Sie möchte nicht aufstehen, sie ist müde.

Ach ne!

Nur vierzig Minuten später sind beide Kinder angezogen und leiden beim Zähne putzen weiter.

Voller Genugtuung genießt die Mutter ihren Kaffee. Sie ist sich sicher, dass die Kinder heute zur Schlafenszeit auch schlafen werden. Zumindest werden sie nicht spielen. Sehr schön.

Die Mutter freut sich auf den Tag. Sie ignoriert den Regen und die Kälte, sie wird erneut nicht mit dem Fahrrad fahren. Das ist vorsichtshalber immer noch zur Reparatur, so dass sie gar nicht erst auf die Idee kommt zu radeln. Nachmittags wird sie es abholen. Die nächsten drei Tage sind die Möglichkeiten einer ausgiebigen Radltour nicht gegeben, so dass keine Gefahr von dem Gefährt ausgeht.

Im strömenden Regen wird Gretel nachmittags von ihrer Mutter abgeholt. Gemeinsam fahren sie einkaufen, bevor das Mädchen zu einem Freund zum Spielen geht.

Die Zeit nutzt Hänsel, um es sich mit seiner Mama auf der Couch bei Teenager-Fernsehen gemütlich zu machen. Er ist kein Teenager, das interessiert ihn aber ebenso wenig wie die Tatsache, dass seine Mutter keine Fantasy-Serien mag.

Entspannt nimmt die Mutter ihren Sohn in den Arm. Es ist schön, wenn sie auch mal Zeit alleine miteinander verbringen.

Hoffentlich schläft die Mutter nicht ein und verpasst es so, Gretel rechtzeitig abzuholen!

Coaching empfehlen