Kaum hat Gretel die Augen geöffnet, springt sie aus dem Bett und stürmt zum Adventskalender. Dieser beinhaltet ein Spielfeld, das die Mutter ihr gestern erlaubt hat, heute aufbauen zu dürfen. Aufgeregt zählt sie anschließend an ihren Fingerchen ab, dass sie nur noch zwei Mal schlafen muss, bis sie auch das erste Türchen endlich öffnen darf.

Alles erledigt, holt sie sich einen Stift, um alle Produkte anzukreuzen, die ihr kleines Herzchen von der Übersicht des Beipackzettels begehrt.

Hänsel schlurft auch schon aus dem Zimmer. Er holt sich eine Schüssel Suppe und fragt die Mutter schüchtern, ob er denn eine Nachricht erhalten habe. Die Frau muss diese Frage verneinen und erklärt ihm, dass auch sie die Hoffnung hatte, er würde sich melden.

Traurig schaut der Junge seine Mama an, schüttelt dann seinen Kopf, zuckt mit den Schultern und setzt sich zur Suppe.

Gretel hat auch Hunger. Sie macht sich ein Müsli. Wer den Kaffee für die Mutter machen muss, streiten die beiden lauthals aus. Irgendwie, nicht schön. Die Mutter macht eine Ansage und erntet einen bösen Blick. Aber auch Kaffee.

Nachmittags gehen sie eine Runde Frischlufttanken. Die Kinder rollern, die Mutter spaziert, alle reden viel.

Wieder zurück Hänsel eine Reaktion erhalten. Eine, die ihn in seiner Entscheidung bekräftigt. Er ist traurig. Schnitzel und Pommes tragen allerdings einen Teil dazu bei, dass die Traurigkeit verschwindet.

Für den Nachwuchs ruft noch die Badewanne. Hänsel wird morgen wieder in die Schule gehen. In drei Wochen sind Ferien, er hat zwei Schulaufgaben nachzuschreiben und die Mutter braucht Ruhe.


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