Gretel ist noch gar nicht richtig wach, als sie aus dem Augenwinkel die gefüllten Schuhe entdeckt. Sie sieht kurz hin, legt sich wieder zurück. Nur, um wenige Augenblicke später einen weiteren Blick zu erhaschen.

Das geht so einige Male, bis die Mutter bemerkbar macht, dass sie wach ist. In diesem Augenblick berichtet ihre Tochter stolz, dass der Nikolaus da war und springt aus dem Bett.

Aufgeregt läuft sie zu ihrem Bruder. Obwohl auch der Junge schon frühmorgends neugierig schauen kam, tut er nun überrascht.

Beide Kinder setzen sich hin und entdecken die vom Nikolaus gebrachten Sachen. Mehrmals bedanken sie sich beim Nikolaus, weil sie sich genau das gewünscht hatten.

So gibt es neue Torwarthandschuhe und Fahrradlichter für Hänsel, bunte Haarsträhnen, eine Rentierhose, Ohrringe und ein Armband für Gretel.

Auch die Mutter wurde bedacht und freut sich über ihre Lieblingsschokolade und eine Erweiterung ihres Schreib-Sets.

Mit all ihren Schätzen um sich herum aufgebahrt stellt Gretel fest, dass das kleine versteckte Säckchen in einem der Tütchen vielmehr nach Oma und Opa riecht als nach dem Nikolaus. Schulterzuckend nimmt die Mutter das zur Kenntnis und lächelt.

Die Kinder machen sich über die Schokolade her. Beim Spekulatius hat die Mutter Glück und bekommt auch welche ab.

Auf dem Weg zum Ausflug, heute gibt es einen Spaziergang im Schlosspark, beschließen die drei, später noch Geschenke für Weihnachten fertig zu machen.

Als sie aber ein paar Stunden später, durchgefroren, müde und zufrieden wieder nach Hause kommen, stürzen sie sich nicht auf die Bastelsachen, sondern vielmehr auf Kakao bzw. Kaffee und Spekulatius und Nüsse.

Sie haben ja noch zweieinhalb Wochen Zeit – ist ja nicht so, als würden sie es schon einige Wochen vor sich herschieben.

Kekse und Kuscheln, dazu ein spannendes Hörspiel – so muss der zweite Advent sein.

Die Stimmung wird nur noch getoppt, als die Mutter die Lichter am Weihnachtsbaum einschaltet und zum Kuschelkino lädt.

Gemeinsam sehen sie dem animierten Jungen zu, wie er dank einer Reise im Zug zurück zu seinem Glauben an Weihnachten findet.

Die drei lieben diesen Film. Abends wird die Mutter, so beschließt sie während dieser Reise, einen typischen Mädchenweihnachtsfilm sehen. Hoffentlich schafft sie es auch tatsächlich.

Nun aber werden die Kinder erst einmal in die Badewanne verfrachtet. Gretel findet es gemein, dass sie morgen in den Kindergarten und Hänsel in die Schule gehen müssen, während die Mutter ausschlafen kann.

Den Unterschied zwischen „nicht ins Büro müssen“ und „ausschlafen können“ lässt sich das Mädchen nicht erklären. Vielleicht probiert es die Mutter am nächsten Morgen nochmal, wenn sie mit ihrer Tochter auf dem Weg zum Kindergarten ist.

Während die Kinder aber nun in der Wanne sind, schläft die Mutter ein. Hänsel macht alles um sie herum aus und bringt sich und seine Schwester ins Bett.

Zum gute-Nacht-sagen wacht die Mutter wieder auf. Und ist im Anschluss fit genug für einen Film.


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