Morgens, die drei nähern sich immer mehr ihrem natürlichen Schlafrhythmus, springt Gretel aus dem Bett. Sie hüpft fröhlich aufgedreht zu ihrem Bruder und fragt, ob sie ihren Adventskalender gemeinsam öffnen wollen. Der Junge tappst hinterher, die Mutter bleibt liegen.

Sie genießt die Ruhe, die der Abstand zum Ungetüm bringt. Zwar ist es dennoch zu hören, geht aber in der Geschichte der Kinder ein bisschen unter. Herrlich!

Es sind noch zwei Tage Quarantäne, dann darf Hänsel sich frei-testen. Wenn das Ergebnis wieder so schnell geht, wie die vorherigen, könnten sie am Sonntag schon gemeinsam raus. Ob das Labor aber am Wochenende ebenso fix ist wie an Werktagen? Man weiß es nicht.

Bis dahin muss der Junge zuhause bleiben. Die Mädels möchten heute dennoch an die frische Luft. Auch einkaufen soll noch diese Woche erledigt werden, um dem Weihnachtsandrang zu entgehen.

Lust und Elan hat keiner von ihnen. Hänsel genießt es, nicht in den Supermarkt geschickt zu werden und macht es sich auf seiner Couch bequem, um eine Runde zu Zocken.

Mittags, die Sonne scheint und es ist für diese Jahreszeit recht warm, brechen die Mädels zu einem Spaziergang auf. Hänsel bleibt fröhlich zurück und freut sich auf die herrliche Ruhe. Außerdem ist er sich sicher, dass die beiden mit Vitaminen und Kalorien nach Hause kommen werden.

Diese werden direkt vertilgt. So sehr ihr Schlafrhythmus nicht gesellschaftsfähig ist, so seltsam sind auch ihre Essenszeiten. Aber das ist okay für die drei.

Weniger okay für Hänsel ist, dass die Mutter nach dem Essen ein Gespräch mit seiner Englisch-Lehrerin führt und ihn daraufhin ausfragen möchte. Anstatt zu wissen, was „break“ bedeutet, verlangt er danach. He´s just a poor boy.

So muss er sich noch ein weiteres Mal zum Lernen hinsetzen, während Gretel die Wohnung mit der kleinen Hexe aus Neustadt beschallt, das Ungetüm weiterhin seine miese Luft und viel zu laute Geräusche ablässt und die Mutter verzweifelt feststellt, dass heute erst Donnerstag ist.


Coaching empfehlen