Schon vor Beginn der ersten Stunde muss Hänsels Klasse sich im digitalen Klassenzimmer einfinden. Das bedeutet, dass auch die Mutter zu dieser Zeit wach und aufgestanden sein muss. Sie stellt fest, dass Schule für Eltern noch viel anstrengender ist als damals als Schülerin. Hilft aber nix, da wird sie einige Jahre durch müssen.

Also steht sie auf und weckt Hänsel. 20 Minuten, bevor er am Rechner sein muss. Der Junge ist ihr dankbar, dass sie ihn so lange hat schlafen lassen. Er dankt es ihr mit Kaffee. Viel Kaffee.

Bereits vor elf Uhr ist der Unterricht wieder beendet. Die Kinder streiten im Kinderzimmer, die Mutter lernt nebenan, wie sie damit am besten umgeht.

Nachmittags möchte sie raus. Gretel ebenfalls. Hänsel nicht. Dass er das Aufräumen der Wohnung wirklich dem Spielplatz vorzieht, bezweifelt die Mutter. Dass er die Ruhe daheim der meistens-besten-Freundin seiner Schwester vorzieht, glaubt sie sofort. Dass er dafür weiteres Ordnung machen in Kauf nimmt, überrascht sie dennoch ein wenig.

Die Mädels sitzen und spielen in der Sonne und lassen den Jungen gewähren. Bis zu diesem Zeitpunkt haben Mutter und Sohn noch nicht gestritten, wenn es nach der Frau geht, bleibt es auch den restlichen Tag dabei. Die nächsten Stunden wird der Plan glücken, wie es abends aussehen wird, ist nachmittags noch unklar.

Hänsel empfängt sie freudig, als die Mädels heimkommen. Auch der weitere Abend verläuft ruhig. Die Mutter hat noch einen Termin, den sie wahrnehmen möchte und die Kinder, beide Kinder, geben ihr die Möglichkeit. Offensichtlich hat das Vitamin D allen dreien sehr gut getan. Insgeheim hofft die Mutter, dass sie am nächsten Tag alle gemeinsam etwas unternehmen. Hoffen darf sie ja.


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